Mitteilung

21.02.2024

Der Arbeitsmarkt in Hamburg - Monatsbericht Januar 2024

Sönke Fock* zur aktuellen Lage auf dem Hamburger Arbeitsmarkt:

Arbeitslosigkeit steigt:
„Zu Beginn des Jahres steigt die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen in Hamburg erwartungsgemäß an und erreicht aktuell mit 87.554 arbeitslosen Hamburgerinnen und Hamburgern den höchsten Januarwert seit 2007 mit damals 90.029 gemeldeten Arbeitslosen.
Zum Vormonat Dezember steigt die Arbeitslosigkeit um 4.749 Betroffene oder 5,7 Prozent an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fällt der Anstieg mit 8.745 (11,1 Prozent) deutlich höher aus. Die Arbeitslosenquote klettert auf 8,0 Prozent, das bedeutet ein Plus von 0,4 Prozentpunkten zum Dezember und plus 0,7 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat.
Der Jahres- und Quartalswechsel sorgte aktuell dafür, dass sich allein in diesem Monat 8.000 Hamburger:innen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos melden mussten. Das sind etwa 400 auf jeden Werktag und über 2.050 mehr als im Vormonat, aber nur 700 (+9,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Auf der anderen Seite des Arbeitsmarktes konnten 4.400 Arbeitslose im ersten Monat des Jahres eine Erwerbstätigkeit in Voll- oder Teilzeit aufnehmen. Etwas weniger (-352 oder 7,4 Prozent) zum Vormonat, aber, und das ist bemerkenswert, 583 oder 15,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Diese Bewegungsdaten zeigen, dass der Hamburger Arbeitsmarkt über eine konstante Grunddynamik verfügt, die dafür sorgt, dass Arbeitslosigkeit beendet und freie Arbeitsstellen besetzt werden.
Betrachten wir die Veränderungsraten zum Vormonat und Vorjahr der einzelnen Arbeitsmarktgruppen, so sticht keine durch eine besonders positive oder negative Entwicklung heraus. Leicht überproportional steigt der Bestand bei den über 55Jährige, mit 6,9 Prozent zum Vormonat bzw. 13,0 Prozent zum Januar 2023.
Auch wenn die Gruppe der Ausländer in der einjährigen Betrachtung keine Auffälligkeiten verzeichnet, verdeutlicht ein Zweijahresvergleich die überaus schwierige Lage der Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund. Von Januar 2022 bis Januar 2024 steigt die Anzahl der betroffenen arbeitslosen Menschen mit Migrationshintergrund um 37,5 Prozent (+9.835). Die Gesamtarbeitslosigkeit aller in Hamburg gemeldeten Arbeitslosen stieg im selben Zeit[1]raum um 18,9 Prozent oder 13.889.

Beschäftigung steigt:
Gleichzeitig hält der Beschäftigungsaufwuchs in der Hansestadt an, wie die aktuellen Auswertungen für den Monat November 2023 zeigen. Mit 1.081.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Hamburg ist die Gesamtbeschäftigung erneut auf ein Allzeithoch gestiegen. Das sind 20.300 oder 1,9 Prozent mehr im Jahresvergleich und dreimal höher als der bundesweite Anstieg mit 0,6 Prozent. Die Wirtschaftsbereiche der Industrie (+3.500 Beschäftigte), der Immobilien mit freiberuflichen und wissenschaftlichen Dienstleistungen (+5.300), des Gastgewerbes (+2.800) und die der Heime und des Sozialwesens (+1.800) verantworten die weitere Zunahme der Gesamtbeschäftigung. Seit Jahren steigt die Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer:innen in Hamburger Unternehmen an, was grundsätzlich für alle Branchen gilt. Steigt die Beschäftigung, bedeutet dies auch, dass bestehende Arbeitsverhältnisse trotz technischer und digitaler Veränderungsprozesse sicher sind. Gleichzeitig sind Arbeitgeber gut beraten, ihre Fach- und Führungskräfte der verschiedenen Alterskohorten auf einem anderen Gebiet zu sensibilisieren: dem demografischen Wandel. In der Übersicht auf Seite 8 ist sehr gut zu erkennen, dass von den 1.061.000 Voll- und Teilzeitkräften in den nächsten fünf bis sieben Jahren fast 100.000 ihren Rentenbescheid erhalten. Blicken wir dann nur weitere fünf Jahre in die Zukunft, sind es unglaubliche 224.000 Männer und Frauen, die ihre Arbeit beenden werden. Diese Übergänge von Beschäftigung in Rente sind fließend, nicht selten mit kreativen Übergangsmodellen, aber sie geschehen auch in diesen Wochen und Monaten des beginnenden Jahres 2024. Deshalb müssen Unternehmen, aber auch der öffentliche Dienst die Altersstruktur ihrer Mitarbeitenden aufmerksam beobachten.

Job-Turbo startet:
Mehr Beschäftigung für Arbeitsuchende und geflüchtete Menschen zu realisieren, ist Ziel des bundesweiten Job-Turbos, der zur schnelleren Integration in Hamburger Betriebe und damit in die Hamburger Gesellschaft führen soll. Der Turbo wird den Betrieben die Möglichkeit geben, besondere Bewerber:innen kennenzulernen, auf die der Wirtschaftsstandort Hamburg zukünftig nicht verzichten kann. In Gesprächen mit Unternehmen wird insbesondere die Sprachbarriere benannt, die einer Beschäftigungsaufnahme entgegenstehen. Gelingt es uns in den nächsten Monaten betriebliche Arbeit mit Sprach- und Integrationskursen zu verknüpfen, dazu noch bürokratische Hürden abzubauen, können zukünftig sehr viel mehr geflüchtete Menschen eigenverantwortlich arbeiten.
Über betriebliche Praktika, überbetriebliche Bildungsangebote oder Kontakt- und Jobbörsen können sich geflüchtete Bewerber:innen bei potentiellen Arbeitgebern vorstellen und positionieren. Passende Arbeiten gibt es aber trotz erster Sprachbarrieren im Handel, der Gastronomie, der Logistik, im Bereich des Sicherheitswesens oder der wirtschaftlichen bzw. auch der sozialen Dienstleistungen.

Ausbildungsmarkt pulsiert:
Auch der Hamburger Ausbildungsmarkt spielt bei der Beschäftigungssicherung und des -aufwuchses eine wichtige Rolle. Unternehmen übernehmen ihren eigenen Nachwuchs nach drei bzw. dreieinhalb Jahren einer fundierten Berufsausbildung als qualifizierte Fachkräfte. Damit sichern sie sich fachliches Knowhow, unternehmerische Flexibilität und stärken ihre Konkurrenzsituation am Markt. Zu Beginn des Jahres stehen unserer Ausbildungsvermittlung und Berufsberatung bereits über 7.200 freie Ausbildungsplätze zur Verfügung, die sich über alle Branchen erstrecken. Junge Leute, die ihren Berufseinstieg über eine Berufsausbildung angehen möchten, sollte die zahlreichen Ausbildungsbörsen nutzen, die in diesen Wochen und Monaten des beginnenden Jahres angeboten werden. Wertvolle Hinweise und Informationen stehen im Internet unter www.arbeitsagentur.de/ausbildung oder auch auf der Homepage der Jugendberufsagentur Hamburg: www.jba-hamburg.de .

Arbeitsmarkttbericht Januar 2024

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