Mitteilung

18.11.2016

Hamburger Ausbildungsmarkt-Bilanz 2016

Hohe Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft;  Wert einer Berufsausbildung hält lebenslang

Zum Ende eines jeden Jahres lädt die Agentur für Arbeit Hamburg alle wichtigen Partner des hiesigen Ausbildungsmarktes ein, um gemeinsam Bilanz zu ziehen. „Erneut treffen Ausbildungsuchende auf eine sehr gute Gesamtlage“, betonen Agentur für Arbeit Hamburg, Handels- und Handwerkskammer und die Behörde für Schule und Berufsbildung einstimmig. Vorgestellt wurde die Bilanz auf einer Baustelle der Otto Wulff Bauunternehmung GmbH, die derzeit 23 junge Leute dual zu Fachkräften ausbildet.
„Die Lage auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt ist hervorragend, für jeden jungen Schulabgänger gibt es, auch unabhängig vom Schulabschluss, eine Lehrstelle“, bringt es Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Hamburg, auf den Punkt. Branchenübergreifend wurden den Ausbildungsvermittlern der Arbeitsagentur so viele Lehrstellen zur Vermittlung gemeldet wie noch nie: 11.456 Lehrstellen - 910 oder 8,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Ein historisch gutes Ergebnis, klarer kann die Wirtschaft ihre Ausbildungsbereitschaft und -angebote nicht signalisieren. Die Unternehmen treffen dabei auf interessierte und motivierte Bewerber, die durch die frühzeitige Berufsorientierung und –wahl den nahtlosen Übergang von der Schule in die Berufsausbildung realisieren“, beschreibt Fock weiter. Er hebt dabei den individuellen, betrieblichen und gesellschaftlichen Wert einer Berufsausbildung klar hervor: „Duale Berufsausbildung ist die fachliche Lehre auf hohem Niveau. Perspektivisch aber viel mehr:

  1. Persönliche Zukunftsinvestition mit lebenslanger Wertschöpfung.
  2. Dauerhafte und tariflich entlohnte Beschäftigung.
  3. Fundament für berufliche Weiterbildungen und / oder Studium.

 

Sie garantiert gleichzeitig unternehmerisches Know-how und Konkurrenzfähigkeit auf internationaler Ebene. Ein sicheres Lohngefüge sorgt zudem für gesellschaftliche Teilhabe und höherer Lebensqualität. Jugendliche, die den direkten Weg in Ausbildung nicht sofort schaffen, bekommen jegliche Unterstützung durch die Jugendberufsagentur, um den eigenen Berufseinstieg zu schaffen“, ermutigt Fock die jungen Leute, aber auch deren Eltern. „Denn“, betont Fock, „An- und Ungelernte haben ein enormes, dauerhaft hohes und lebenslanges Risiko arbeitslos zu werden und auch zu bleiben. Langzeitarbeitslosigkeit ist sozusagen vorprogrammiert, denn die Wirtschaft sucht zu 90 Prozent Fach- und Führungskräfte!“ Von insgesamt 9.243 Ausbildungsbewerber konnten 1.173 ihren Ausbildungswunsch zum Herbst 2016 nicht realisieren. „Wir haben in diesem Jahr insgesamt mehr Bewerber (+91) und etwas weniger unversorgte Bewerber (-10) im Vergleich zum Vorjahresergebnis. Alle betroffenen Mädchen und Jungen werden weiter durch die Berufsberatung und den Partnern der Jugendberufsagentur bedient“, schließt Fock.


Senator Ties Rabe, Behörde für Schule und Berufsbildung: „Eine Ausbildung eröffnet jungen Menschen viele attraktive Wege in den Beruf. Ein weiteres Plus: Azubis können während ihrer Ausbildung an den berufsbildenden Schule zusätzlich den nächsthöheren Schulabschluss bis hin zur Hochschulzugangsberechtigung erwerben. Das haben in diesem Jahr mehr als 1.700 Absolventen geschafft: 88 haben durch die Ausbildung die Berechtigung des ersten Schulabschlusses erlangt, 1.063 zusätzlich die des mittleren Schulabschlusses und 552 junge Menschen haben mit dem Abschlusszeugnis zusätzlich die Fachhochschulreife erworben. Wer danach noch weiter machen möchte, kann an der Berufsoberschule sein Abitur erlangen oder sich an einer der Fachschulen für die mittlere Führungsebene qualifizieren. Damit ist die Berufsaus- und -fortbildung eine interessante Alternative zum Studium; praxisnah und mit hervorragenden Übernahmechancen im Unternehmen.“
Eine duale Berufsausbildung bietet nicht nur einen qualifizierten Berufsabschluss, sondern Ausbildungsabsolventen können gleichzeitig ihren bisherigen Schulabschluss erhöhen. Azubis ohne Schulabschluss erwerben durch ihr Abschlusszeugnis der Berufsschule mindestens die Berechtigung des ersten Schulabschlusses. Azubis, die zuvor noch keinen oder einen ersten Schulabschluss hatten und in ihrem Abschlusszeugnis der Berufsschule einen Notendurchschnitt besser als 3,0 erreichen, erwerben die des mittleren Schulabschlusses. Auch motivierte und leistungsstarke Azubis, die bereits einen mittleren Schulabschluss mitbringen und die Zugangsvoraussetzungen erfüllen, können während ihrer mindestens 3-jährigen Ausbildung in freiwilligem und kostenlosem Zusatzunterricht an der Berufsschule die Fachhochschulreife erlangen (Programm: Dual Plus Fachhochschulreife). Seit Einführung dieses Angebots im Jahr 2011 haben dies 135 Absolventen geschafft. Auch nach der Berufsausbildung bieten die Hamburger berufsbildenden Schulen attraktive Angebote zur beruflichen Weiterbildung: An der Fachoberschule kann die Fachhochschulreife, an der Berufsoberschule zusätzlich auch das Abitur erworben werden (840 Schüler gesamt) und an einer der vielen Fachschulen qualifizieren sich junge Menschen in Vollzeit oder berufsbegleitend für die Übernahme von Führungsaufgaben oder die berufliche Selbstständigkeit (4.941 Schüler; Quelle: Daten der BSB/HIBB). Im Ausbildungsjahr 2016 sind an den berufsbildenden Schulen zum 30. September insgesamt 15.641 junge Menschen gemeldet, die eine Ausbildung beginnen, (13.903 in duale Ausbildung, 1.542 in schulische Ausbildung, 196 ins Hamburger Ausbildungsmodell (Quelle: Daten der BSB/HIBB). Dazu kommen zusätzlich 1.124 in der Erzieherausbildung und rund 1.500 in Berufen des Gesundheitswesens. Damit starten in diesem Jahr in Hamburg insgesamt rund 18.270 junge Menschen in eine berufliche bzw. schulische Ausbildung.

Die Handelskammer Hamburg hat bis zum 1. November die Eintragung von 9.053 neuen Ausbildungsverträgen registriert. „Auch in diesem Jahr ist es gelungen, die hohe Zahl an neuen Ausbildungsverträgen in Handel, Dienstleistung und Industrie auf Vorjahresniveau zu halten“, sagt Birgit Kochen-Schmidt-Eych, Vizepräses der Handelskammer Hamburg. Im Herbst 2015 verzeichnete die Kammer 9.106 Verträge. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass die passgenaue Besetzung von Lehrstellen einfach ist, warnt Kochen-Schmidt-Eych. Für Hamburgs Unternehmen wachse das Problem, ihre offenen Ausbildungsverhältnisse zu besetzen. „Darum setzen wir alles daran, dass die Rahmenbedingungen für die duale Ausbildung weiterhin verbessert werden.“ So unterstützt die Handelskammer seit diesem Jahr die sozialpädagogische Betreuung von 163 minderjährigen Auszubildenden im neuen Azubiwohnheim in Wandsbek. Durch diese Einrichtung fällt es den Betrieben leichter, minderjährige Bewerber aus anderen Bundesländern für eine Ausbildung in Hamburg zu gewinnen. Insgesamt eine Million Euro investiert die Kammer in den kommenden 15 Jahren in das Azubiwohnheim. „Unsere Handelskammer unterstützt auch den Verein Ausbildungsförderung der Hamburger Wirtschaft, der ausbildungsinteressierte Jugendliche in eine Einstiegsqualifizierung vermittelt“, sagt Kochen-Schmidt-Eych. Dabei handele es sich um ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum mit Inhalten des ersten Ausbildungsjahres. „Die Einstiegsqualifizierung ist ein Erfolgsmodell, das seit über zehn Jahren am Markt ist. Firmen können Jugendliche so über längere Zeit im Arbeitsalltag kennenlernen und sind nicht nur auf Zeugnisse oder Vorstellungsgespräche angewiesen“, so Kochen-Schmidt-Eych.

Alle angebotenen Lehrstellen zu besetzen, ist auch im Handwerk für viele Betriebe zu einer Herausforderung geworden. Dank gemeinsamer Anstrengungen aller Partner ist auch dieses Jahr die Zahl der Ausbildungsanfänger im Hamburger Handwerk stabil, mit positivem Trend: 2.459 neue Ausbildungsverträge wurden abgeschlossen (Stand 31.10.2016). Das sind 0,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2.443 Verträge 31.10.2015). Angesichts der sehr guten Konjunkturlage für das Handwerk und des anhaltend hohen Fachkräftebedarfs würden etliche Betriebe gern noch mehr junge Menschen ausbilden. Josef Katzer, Präsident der Handwerkskammer Hamburg: „Der hohe Fachkräftebedarf ist für junge Menschen eine Riesenchance! Nachwuchs wird im ganzen Handwerk gesucht. Viele Handwerksunternehmen schreiben schon jetzt ihre Lehrstellen für 2017 aus. Wir empfehlen Schülerinnen und Schülern, sich schon jetzt darum zu kümmern, welchen Ausbildungsweg sie nächstes Jahr einschlagen wollen. Schülern und Eltern ist oft nicht bekannt, dass sie auch mit einer dualen Ausbildung im Handwerk den nächsthöheren Schulabschluss erreichen können. Vor einer beruflichen Entscheidung empfehlen wir mehrere Praktika, das hilft bei der richtigen Berufsentscheidung.“ Der Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer sind aktuell 542 freie Ausbildungsplätze für 2017 gemeldet, das sind 42 Prozent mehr als zur selben Zeit des Vorjahres (381 im Oktober 2015). Weitere Informationen zur Lehrstellen und Praktika: auf www.hwk-hamburg.de/ausbildung .

Werte schaffen, Werte erhalten – dieser Leitspruch von Otto Wulff ist Leistungsanspruch und Versprechen zugleich. Er bestimmt schon immer das Handeln der Otto Wulff Bauunternehmung GmbH. Heute gehört die Otto Wulff Bauunternehmung mit rund 430 Mitarbeitern zu jenen mittelständischen Firmen, die in der Branche als Schrittmacher fungieren und Maßstäbe für die Zukunft setzen.
Stefan Wulff, geschäftsführender Gesellschafter: „Hinter der Erfolgsgeschichte unseres Familienunternehmens steht eine starke Mannschaft. Unsere fachkundigen Handwerker, Ingenieure, Projektentwickler – kurzum: alle Mitarbeiter sind der Garant für Qualität, Termintreue und kreative Ideen. Um diesen hohen Anspruch erfüllen zu können, braucht unser Unternehmen ausgebildete Fachkräfte. Dies gilt für den handwerklichen und den kaufmännischen Bereich, und natürlich für den Nachwuchs der Ingenieure und Projektentwickler. Der Frauenanteil im technischen Bereich ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Waren es im Jahr 2014 noch 16, so sind heute 25 Ingenieurinnen und Projektentwicklerinnen bei uns beschäftigt!“
Auch die Integration von jungen Flüchtlingen durch eine Ausbildung ist für Otto Wulff ein wichtiges Thema, beschreibt Wulff das unternehmerische Engagement für Flüchtlinge: „Sie sind die Fachkräfte von übermorgen. Wir haben in diesem Jahr einem Langzeitpraktikanten über das Projekt „Hoffnung Bauwirtschaft“ in unsere Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer übernommen.“
Die konkrete Nachwuchsarbeit bei der Otto Wulff GmbH zeigt sich so:

  • 2 Auszubildende zur Immobilienkauffrau
  •  2 Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation
  •  19 Auszubildende zum Beton- und Stahlbetonbauer
  • 15 Studenten in den Schwerpunkten: Bauingenieurwesen, Architektur und Bau- und Immobilienmanagement
  • 4 Auszubildende im Maurerhandwerk

 

Heute gehört die Otto Wulff Bauunternehmung GmbH mit rund 430 Mitarbeitern zu jenen mittelständischen Firmen, die in der Branche als Schrittmacher fungieren und Maßstäbe für die Zukunft setzen.

Agentur für Arbeit Hamburg* 2016 2015
  • Ausbildungsstellen zur Vermittlung gemeldet
11.456 10.546
    davon nicht besetzt 693 759
  • gemeldete Bewerberinnen/ Bewerber
9.243 9.152
     davon am 30.09. noch unversorgt 1.173 1.183
Handelskammer Hamburg*    
  • abgeschlossene Ausbildungsverträge, Stand Oktober
9.053 9.063
Handwerkskammer Hamburg*    
  • abgeschlossene Ausbildungsverträge, Stand Oktober
2.459 2.443
Hamburger Institut für Berufliche Bildung*    
  • Ausbildungsanfängerinnen/ - anfänger¹, davon u.a.
16.765 16.763
  • duale Berufsausbildung
13.903 13.712
  • schulische Ausbildung
1.542 1.659
  • Erzieherinnen und Erzieher
1.124

1.176

 

1 Anfängerinnen und Anfänger duale und schulische Berufsausbildung (staatliche und private Berufsschulen, Berufsfachschulen, Berufsqualifizierung, Fachschulen für Erzieherinnen und Erzieher)
Quelle: vorläufige Schuljahreserhebung der Behörde für Schule und Berufsbildung 2015/16, Stichtag 30.09.2016

*Jeder Partner zeichnet für seine Zahlen verantwortlich.
Im Text sind immer beide Geschlechter gleichermaßen angesprochen

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