Mitteilung

19.11.2015

Bundesregierung, Bundesagentur für Arbeit und Hamburg ziehen bei der Unterstützung von Jugendlichen an einem Strang

Enge Verzahnung der Maßnahmen für Jugendliche vereinbart

Die Bundesregierung und die Freie und Hansestadt Hamburg haben gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit eine Vereinbarung geschlossen, um Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Die Maßnahmen im Bereich der Berufsorientierung und des Übergangs in Ausbildung sind aufeinander abgestimmt und am Bedarf der Jugendlichen ausgerichtet. Bundesbildungsministerium, Bundesarbeitsministerium, die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) und die Bundesagentur für Arbeit verzahnen im Rahmen der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ (Initiative Bildungsketten) ihre Förderinstrumente und Unterstützungsangebote für Jugendliche beim Übergang in die Ausbildung bis zum Ausbildungsabschluss. Hamburg ist damit eines der ersten Länder, mit denen eine solche Vereinbarung geschlossen wird.

In Hamburg ist damit im Rahmen von Jugendberufsagenturen (Anlaufstelle für Jugendliche, die alle Unterstützungsangebote im Übergang in Ausbildung bündelt) eine durchgängige Bildungskette von der flächendeckenden Potenzialanalyse über die Angebote zur Berufsorientierung, der Berufseinstiegsbegleitung bis hin zu Unterstützungsangeboten für Jugendliche, die nicht unmittelbar in Ausbildung übergehen, gestaltet worden. Die Vereinbarung gilt bis 2020. Ziel der Unterzeichnenden ist es, für jeden Jugendlichen die Voraussetzungen für den nahtlosen Übergang von der Schule in den Beruf zu schaffen. Um dies zu erreichen, unterstützt der Bund die Hamburger Strukturen in Schule und Jugendberufsagentur. So ermöglicht der Bund, dass u. a. die flächendeckende Einführung der Hamburger prozessorientierten Potenzialanalyse, und die Werkstatttage des Berufsorientierungsprogramms des BMBF, auf die regionalen Bedürfnisse angepasst werden und langfristig in die Verantwortung des Landes übergehen. Die pHP ist eine kontinuierliche begleitende Potenzialanalyse im Prozess der Berufsorientierung der Jugendlichen, d. h. nicht eine punktuelle Feststellung, sondern eine prozessbegleitende Analyse.
 
Weitere Handlungsfelder im Rahmen der Initiative Bildungsketten sind die individuelle Begleitung am Übergang Schule - Beruf, die dualisierte Berufsvorbereitung, d. h. in Schule und Betrieb und die Förderung der Berufsausbildung, beispielsweise durch Assistierte Ausbildung oder ausbildungsbegleitende Hilfen.
 
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka: „Mit der Vereinbarung bündeln wir alle Kräfte und schaffen ein solides System der Berufsorientierung, das bei den Bedürfnissen der Jugendlichen ansetzt. Damit stärken wir die Hamburger Beratungsstrukturen und unterstützen die Jugendlichen auf dem Weg in ihre Ausbildung."
 
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles: „Ich freue mich sehr, dass Hamburg ganz vorne mit dabei ist, und wir unsere Engagements zum Wohl der Jugendlichen künftig bündeln. Mit dieser Initiative stimmen Bund und Länder ihre guten Angebote am Übergang von der Schule in den Beruf künftig noch enger ab - alles mit dem Ziel, möglichst vielen jungen Menschen einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen."
 
Bildungssenator Ties Rabe: „Die Integration junger Menschen in Ausbildung und Beruf ist Grundlage für deren selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe. Hamburg hat hierfür mit der frühzeitigen Berufs- und Studienorientierung ab Klasse 8, der Jugendberufsagentur, dualisierten Bildungsangeboten im Übergangsbereich und der geförderten Berufsausbildung systematisch aufeinander aufbauende Angebote geschaffen, die bundesweit Beachtung finden. Dieses Hamburger Konzept zielt in enger Zusammenarbeit mit den Partnern der Jugendberufsagentur darauf, allen Jugendlichen entsprechend ihrer individuellen Voraussetzung den Zugang in eine Ausbildung zu ebnen. Mit Unterzeichnung der Initiative Bildungsketten unterstützt der Bund diese Hamburger Strukturen und stärkt sie damit weiter zum Wohl der jungen Menschen."
 
Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Die zwischen dem Bund und Hamburg geschlossene Vereinbarung ist für uns ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Hamburger Jugendberufsagentur. Wie wir es bereits zwischen den Hamburger Partnern verabredet haben, wollen wir auch mit dem Bund eng bei der Planung und Umsetzung von Angeboten für Jugendliche am Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf zusammenarbeiten. Ich freue mich besonders, dass das Vertrauen in die gute Zusammenarbeit auf Hamburger Ebene vorhanden ist und wir die Vorgaben des Bundes auf die regionalen Erfordernisse anpassen können."
 
Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Hamburg: „Eine abgeschlossene Ausbildung eröffnet die Perspektive, durch gesichertes Einkommen ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Sie schützt zudem davor, nicht als An- oder Ungelernte langfristig auf staatliche Transferleistungen angewiesen zu sein. Deshalb müssen wir gemeinsam dafür sorgen, dass allen jungen Menschen in Hamburg der Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder ein Studium gelingt und sie diese auch erfolgreich abschließen. Dabei ist es zugleich unsere Verantwortung, jene Jugendlichen abgestimmt auf ihre individuellen Bedürfnisse sicher zu begleiten, die auf diesem Weg vielfacher Unterstützung bedürfen. Die Initiative „Bildungsketten“ ist hierfür das richtige Instrument, allen Jugendlichen und jungen Leuten eine Existenz sichernde Zukunft zu eröffnen.“
 
Details zu der Vereinbarung mit Hamburg:
 
Gemeinsames Ziel: Anschlüsse schaffen
 
Damit das Ziel des erfolgreichen Übergangs der Jugendlichen in Ausbildung gelingt, müssen alle Unterstützungsangebote auch die Schulen und ihre Lehrkräfte darin stärken, die in ihrer Verantwortung liegende Berufs- und Studienorientierung und die Übergangsbegleitung wahrzunehmen. Die verschiedenen Angebote des Bundes, der Agentur für Arbeit und der Freien und Hansestadt Hamburg entfalten besonders dann vollständig ihre  intendierte Wirkung, wenn sie auf die Hamburger Schulstruktur abgestimmt sind. Dies wird durch die Initiative Bildungsketten unterstützt. Drei Schwerpunkte sind besonders wichtig: Erstens, die Angebote sollen einer heterogenen Schülerschaft und ihren individuellen Voraussetzungen gerecht werden, also Abiturienten ebenso wie Jugendlichen mit sozialen und sprachlichen Schwierigkeiten oder der stark anwachsenden Zahl von jugendlichen Flüchtlingen. Zweitens, die Angebote am Übergang Schule - Beruf sollen um das Prinzip der Inklusion erweitert werden, um auch behinderten Jugendlichen die uneingeschränkte Teilhabe an Ausbildung und Beruf eröffnen zu können. Und drittens, sie beziehen Ganztagsangebote sowie das Hamburger Konzept der rechtzeitigen Berufs- und Studienorientierung und die Übergangsstruktur mit ein. So soll gewährleistet werden, dass Unterstützungsangebote des Bundes und des Landes nicht in Konkurrenz zueinander treten.
 
Neu: Prozessorientierte Hamburger Potenzialanalyse und Hamburger Werkstatttage
 
In der Servicestelle BOSO, die in der Behörde für Schule und Berufsbildung am Hamburger Institut für Berufliche Bildung angesiedelt ist, werden  schulunterstützende Maßnahmen im Bereich der Berufs- und Studienorientierung koordiniert. Dieser Servicestelle kommt im Rahmen der Initiative Bildungsketten ebenfalls eine zentrale koordinierende Funktion dafür zu, bestehende Förderinstrumente des Bundes mit denen des Landes zu synchronisieren und gemeinsam weiterzuentwickeln. Ab Schuljahr 2015/16 ist die BOSO Servicestelle daher unter anderem zuständig für die neue „prozessorientierte Hamburger Potenzialanalyse“ (pHP), die gemeinsam mit dem berufspsychologischen Dienst und der Agentur für Arbeit entwickelt wird. Die pHP ist eine kontinuierliche begleitende Potenzialanalyse im Prozess der Berufsorientierung der Jugendlichen, d. h. nicht eine punktuelle Feststellung, sondern eine prozessbegleitende Analyse. Ab Schuljahr 2016/17 soll pHP dann an allen Hamburger Stadtteilschulen eingeführt werden, um eine Harmonisierung bisher bestehender Programme zu erreichen.
 
Auch die Hamburger Werkstatttage – in denen die jugendlichen praktische Erfahrungen in Berufsfeldern bzw. auch Betrieben sammeln  – werden durch die Servicestelle BOSO in Kooperation mit dem berufspsychologischen Dienst und der Berufsberatung der Agentur für Arbeit neu konzipiert und umgesetzt. In Klassenstufe 8 soll ein einwöchiges Modul den Einstieg in die schulische Berufsorientierung praktisch unterstützen und auf das betriebliche Praktikum in Klasse 9 vorbereiten. In Klassenstufe 10 soll ein einwöchiges Modul Schülerinnen und Schüler unterstützen, deren individueller Berufswunsch noch mit Unsicherheiten verbunden ist.
 
Mehr Informationen zur Initiative Bildungsketten finden Sie unter www.bildungsketten.de und den kompletten Text der Vereinbarung unter "Download".
 
Download:


Vereinbarung Bildungsketten bis zum Abschluss

Pressemitteilung

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